Vom 18. bis zum 21. Mai 2023 trafen sich rund 25 alte, neue und (hoffentlich) zukünftige Vereinsmitglieder des DFJA aus Deutschland und Frankreich im Herzen der deutsch-französischen und europäischen Geschichte – in Straßburg. In Blickweite des europäischen Parlaments kamen wir für ein viertägiges Visionstreffen auf der Suche nach neuen Impulsen für mehr Diversität und Kooperation im Centre Européen de la Jeunesse zusammen.
Nach einem gegenseitigen Kennenlernen am ersten Abend, starteten wir am Freitagmorgen in den gemeinsamen Austausch. Unsere Vor- und Nachmittage begannen mit Sprachanimationen. Sie erleichterten das Kennenlernen, den Einstieg in die das Wochenende durchziehende zweisprachige Kommunikation, weckten uns aus den Mittagstiefs und sensibilisierten uns für nachfolgende Impulse und Diskussionen.
Da dieses verlängerte Wochenende in Straßburg unser erstes Mitgliedertreffen in Präsenz seit der Pandemie darstellte und viele (schon länger oder kürzer engagierte) Neumitglieder noch keine Gelegenheiten hatten die Vereinsstrukturen und -aktivitäten in Gänze kennenzulernen, war der erste Punkt der Agenda, alle auf den gleichen Wissensstand zu bringen. Währenddessen machten sich bereits länger aktive Mitglieder über zukünftige Projektideen Gedanken. Am Nachmittag erfolgten zwei sehr intensive Workshopphasen in kleineren Gruppen. Themen und Fragestellungen waren:
- Wie kommunizieren wir als Verein am besten nach außen und wie sieht die Kommunikationsarbeit im DFJA konkret aus?
- Intergenerationelle Herausforderungen: Wie können wir Städtepartnerschaften unterstützen und damit intergenerationelle Zusammenarbeit stärken?
- Die Frage der regionalen Vernetzung des Vereins: Wie können wir Mitglieder besser einbinden und Kooperationen mit regionalen Partnern stärken?
- Das Projektmanagement: Wie möchten wir Projekte zukünftig planen und welche Ressourcen benötigen wir dafür?
Ziel war es, neue oder bereits erprobte Kommunikations-, Veranstaltungs-, Vernetzungs- und Projektideen, aber auch Lösungsansätze, z.B. auf die Frage, wie Städtepartnerschaften mehr junge Menschen ansprechen und miteinbeziehen können, zu finden.
Der Samstag stand ganz im Zeichen unserer zwei großen Themenblöcke Diversität und Kooperation. Nach einer Sensibilisierung für unsere eigenen Privilegien und Diskriminierungsstrukturen in unserem Alltag war die Sozialwissenschaftlerin Gaëlle Gibon zu Gast. Anhand ihrer Forschung zu Geflüchteten aus Afghanistan, die in Straßburg ankamen, illustrierte sie das Potential eines inklusiven Zusammenlebens und führte in das Thema Diskriminierung durch soziale Herkunft ein. Auf eine anschließende Diskussion im Plenum folgten zwei Workshopphasen zum Thema Antidiskriminierung. In Anlehnung an die DFJW-Studie „Zurück in die Zukunft“ beschäftigten wir uns mit der Fragestellung, wie klassistische Strukturen sich auf die Lebensrealitäten im sogenannten Franco-Allemand auswirken und mit welchen Lösungsansätzen das Franco-Allemand, unser Verein einbegriffen, inklusiver werden könnte.
Am Nachmittag erweiterten wir unseren deutsch-französischen Blickwinkel und unsere Kooperationsperspektiven im Austausch mit Mitgliedern der Lokalableger der Jeunes Européens France aus Straßburg und Lothringen. Schwerpunkte waren hier die grenznahe und grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Abends ließen wir den Tag bei gemeinsamen Flammkuchen und einer Stadtführung durch das Zentrum von Straßburg ausklingen.
Am Sonntagvormittag kamen wir erneut im Plenum zusammen, um das Treffen zu resümieren. So stellten sich die themen- und projektbezogenen Arbeitsgruppen des Vereins neu auf. Abschließend folgte eine Evaluation des Wochenendes und dann mussten wir uns bereits verabschieden.
Wir freuen uns, euch bei nächster Gelegenheit wiederzusehen!
Das Visionstreffen wurde vom Deutsch-Französischen Bürgerfond gefördert. Wir danken herzlich für die Unterstützung!