Juniorenforum zum 60. VDFG-Jahreskongress

Hochmotiviert und voller Tatendrang starteten am Donnerstag, den 17. September 2015 über 200 Vertreter deutsch-französischer Gesellschaften in den 60. Jahreskongress in Düsseldorf.

Nach der Begrüßung der Teilnehmer durch Vertreter der Stadt, die Präsidenten von VDFG (Vereinigung Deutsch-Französischer Gesellschaften von Deutschland) und ihrer Partnerorganisation FAFA (Fédération des Associations Franco-Allemandes pour l’Europe) aus Frankreich, der Vorsitzenden des Deutsch-Französischen Jugendwerks und dem Präsidenten der Deutsch-Französischen Gesellschaft Düsseldorfs, bot die lockere Atmosphäre im Rathaus Düsseldorfs bei Wein und fliegendem Buffet erste Möglichkeiten für gegenseitiges Kennenlernen und interessante Gespräche.
Besonders freute man sich in diesem Jahr über die Teilnahme 25 junger Deutscher und Franzosen, die im Rahmen eines Juniorenforums an dem Kongress der Deutsch-Französischen Gesellschaften teilnahmen.
Erstmals wurde so Jugendlichen und jungen Erwachsenen beider Länder eine aktive Teilnahme an den Programmpunkten des Kongresses ermöglicht und getreu des diesjährigen Mottos „Ohne Sprache kein Gespräch“ generationsübergreifender Dialog groß geschrieben.
Während der zweitägigen Vorbereitung, die bereits vor Kongressbeginn stattfand, informierten wir Teilnehmer uns über bereits bestehende deutsch-französische, aber auch trinationale oder sogar in ganz Europa aktive Jugendorganisationen, stellten uns gegenseitig Fragen und arbeiteten Themen aus, die in Ateliers auf dem Kongress besprochen werden sollten.
Neben unserer Funktion als Moderatoren und Berichterstatter bekamen wir so vor allen Dingen die Möglichkeit, uns an den Gesprächen und Diskussionen der „älteren Generation“ zu beteiligen.
Viele der sonstigen Kongressteilnehmer freuten sich sehr über die neuen Ideen, Anregungen und Vorstellungen, die so in die Diskussionen eingebracht wurden.
Neben den vielen neuen Informationen und Kontakten, die sich aus den Gesprächen und Vorträgen ergaben, bekamen wir sogar die Möglichkeit, uns mit dem französischen Botschafter Deutschlands zu unterhalten und ihm die Ergebnisse aus unseren Gruppenarbeiten zu präsentieren.
Genau wie viele andere Kongressteilnehmer, zeigte auch er großes Interesse an den Ideen, die während der zwei Tage entstanden sind.
So motivierte er uns nicht nur, uns auch im nächsten Jahr im Rahmen der Organisation eines nächsten Juniorenforums zu engagieren, sondern auch die Idee der Entwicklung einer Suchmaschine für deutsch-französische Organisationen, Praktika Angebote oder die Suche nach Freiwilligendiensten weiterzuentwickeln.
Hintergrund für diesen Vorschlag war die allgemeine Unwissenheit innerhalb des Forums, welche deutsch-französischen Gesellschaften, Jugendorganisationen, aber auch sonstige Programme, Veranstaltungen oder Möglichkeiten eines Engagements bestehen.
Für uns Teilnehmer war schnell klar, dass ein Arbeitsergebnis aus unserem Zusammentreffen darin bestehen soll, diese Tatsache zu ändern und auch in Zukunft in dieser Gruppenkonstellation weiter an der Entwicklung einer solchen Suchmaschine zu arbeiten.
Während des Kongresses boten die fünf Ateliers, in denen wir zusammen mit Vertretern aus den deutsch-französischen Gesellschaften und mit Experten, die Vorträge zu den unterschiedlichen Themen hielten, die Möglichkeit, zusammen über unsere Vorschläge zu diskutieren.
Eine Großzahl der deutschen und französischen Kongressteilnehmer wünscht sich ein größeres Engagement junger Leute in den deutsch-französischen Gesellschaften und viele Teilnehmer sagten aus diesem Grund ihre Unterstützung bei der Realisierung der entwickelten Ideen zu.
Neben der Weiterentwicklung der Suchmaschinenidee sollen besonders die schon bestehenden, jedoch oftmals eingeschlafenen Städtepartnerschaften zwischen deutschen und französischen Groß-, aber auch Kleinstädten wiederbelebt werden. Hierzu gründete sich vor wenigen Monaten ein Deutsch-Französischer Jugendausschuss. Dank der guten Werbung hat sich innerhalb der letzten Tage eine Vielzahl an interessierten Personen auf der Internetseite des Ausschusses eingetragen und jeder, der gerne mitmachen möchte, ist dazu herzlich eingeladen.
Nach vier gesprächreichen, sehr interessanten und vor allen Dingen produktiven Tagen endete der 60. Kongress in Düsseldorf schließlich mit einem wunderschönen Abendessen in stilvollen Ambiente einer alten Fabrikhalle am Wasserturm. Bei leckerem Essen und anschließenden Tanzeinlagen bekam das Motto des Kongresses, „ohne Sprache kein Gespräch“ noch einmal eine ganz andere Bedeutung.
Verständigt wurde sich dieses Mal nicht nur mit Worten, auch die gemeinsamen Tänze trugen an diesem Abend sicherlich zur Annäherung beider Kulturen bei.
In den anschließenden Gesprächen unter den Teilnehmern des Juniorenforums, aber auch mit den Vertretern aus den Deutsch-Französischen Gesellschaften, wurde schnell deutlich, dass sowohl das Juniorenforum an sich als auch die Integration junger Leute in die Gespräche und Diskussionen des Kongresses ein voller Erfolg waren.
Sicherlich gibt es noch einige Verbesserungsvorschläge, der Dialog zwischen den Generationen und besonders die Abgabe von Verantwortung an die „jüngere Generation“ sind eindeutig noch ausbaufähig – aber ich bin mir sicher, dass es das Team aus wirklich hochmotivierten jungen Leuten im nächsten Jahr hinbekommen wird, den Kongress so mitzugestalten, dass es einen noch viel intensiveren Austausch beider Generationen über deutsch-französische, trinationale oder europäische Themen sowie viele spannende Gespräche, hitzige Diskussionen und interessante, neue Gesichter geben wird.
Danke für diese wirklich bereichernden Tage!

Titelfoto: VDFG / flickr.com (CC BY-ND 2.0)